Komparse bei „Hand auf’s Herz“

Als ich mich vor einiger Zeit dazu entschlossen hatte, zu dem Casting zu gehen, habe ich überhaupt nicht damit gerechnet, dass die da mich als Komparsen brauchen würden. Ist ja doch eine mehr auf jugendlich getrimmte Soap, die hier in Strausberg im Auftrag von SAT1 gedreht wird.

Aber vor ein paar Tagen kam ein Anruf, ob ich Zeit hätte. Die Zeit habe ich mir genommen, denn ich war einfach mal neugierig, wie das so zugeht beim Filmdreh.
Heute war ich am Set(wie der Profi so sagt) und so spannend war das gar nicht. Eher interessant.

Die Spannung wurde einem schon dadurch genommen, dass man recht lange herumsitzen und warten musste. Bis irgendwann einer kam und sich Komparsen herauspickte und diese dann recht schnell zum Dreh kommen sollten.
Ich übte mich also in Geduld, bis mich eine junge Frau ansprach, der mein schickes Hemd nicht gefiel. Die war für so was zuständig und besorgte mir ein „besseres“ in schwarz-grau. :-/
Und dann warteten wir wieder.
Ich hatte ja Glück und wurde erst zum Mittag hinbestellt. Die jüngeren Komparsen(fast alles Studenten), waren schon seit 8 Uhr morgens am Set und durften immer wieder die Treppen hoch und runter gehen. 😉 Was man so halt an Szenen in einer Schule braucht.

Die Schauspieler, die in der Serie mitmachen, sagten mir von den Namen her fast gar nichts. Der Einzige, den ich kannte, war Oliver Petszokat, der sich auch erst einmal mit Warten beschäftigen musste. Als der auftauchte, schielten einige Mädels am Tisch verstohlen rüber und meinten, dass er ganz schön dick geworden sei. 🙂 Ansonsten macht er einen lockeren Eindruck.

Na und dann wurden alle in die Aula gebeten. Mit Platzeinweiser. Der musterte jeden kurz und sagte einem, wo er sich hinsetzen soll. Mich platzierte er in die erste Reihe neben eine Schauspielerin(Verena Mundhenke). Die habe ich auch gleich prompt erkannt, da ich gestern vorsorglich mal nach den Schauspielern gegoogelt habe. 🙂
Und die Minuten, die ich da sitzen durfte waren recht angenehm. Kleiner Smaltalk mit einer netten Person macht immer Spaß. War halt nur kurz, da dem Regisseur die Platzeinteilung nicht gefiel und mich in eine andere Reihe setzte. Schade…

Und dann ging es schon mit dem Dreh los. Das, was wir da den ganzen Nachmittag immer wieder machen durften, wird in der Serie vielleicht zwei Minuten zu sehen sein. Wir waren Publikum bei einem Auftritt einer Schülertanzgruppe, der in einem kleinen Eklat endet bzw dadurch unterbrochen wird.

Und das wurde aus den verschiedensten Perspektiven aufgenommen, die Tänzer durften auch immer wieder ihr Können zeigen und waren irgendwann doch etwas außer Atem. Haben aber richtig gut getanzt, so dass das Zuschauerspielen nicht langweilig wurde.

Etwas belastend war dann irgendwann, dass man immer wieder den begeisterten Zuschauer spielen sollte, was einem aber nach der X-ten Wiederholung schon schwerfiel: „Stellt euch vor, da vorn tanzt eure Tochter mit und ihr habt eigentlich eher eine hausbackene Vorführung erwartet und seid nun begeistert von dem Auftritt…“

Aber Spaß hats schon gemacht. Zumal man ja die ganze Zeit sitzen konnte und die herumspringende Filmcrew beobachten konnte. Sind ja doch recht viele Leute da, die alle irgendeinen Job da machen. Die einen pudern pausenlos die Schauspieler und Komparsen, die anderen kümmern sich um Technik und Kameras. Eine andere fotografiert die Schauspeiler, damit man irgendwann naoch mal nachsehen kann, was die so in der Szene angehabt haben. Und dann stehen noch wichtige Leute rum, die immer wieder Kommandos geben. Ist wirklich interessant.

Genauso interessant, wie die die alte Kaserne zu einer Schule umgebaut haben. Das passt alles wirklich gut. Mit Schulhof, Imbissecke, Lehrerzimmern und Klassenräumen. Sieht man dem Gebäude von außen wirklich nicht an.

Und wir waren dann auch nach einigen Stunden fertig. Der Großteil durfte schon gehen und ich wurde mit ein paar anderen in einen Raum gebeten.

Es wurde noch Tonmaterial gebraucht, um das Getuschel in der Aula bei dem Eklat nachvertonen zu können. Und so durfte sich jeder etwas ausdenken und reihrum ins Mikro sprechen. „Was macht der denn da? Kennst du den? Oh ist das peinlich…“ usw.
Und dann durfte ich auch gehen.

Eine interessante Erfahrung, die sogar eine Gage von 55 Euro eingebracht hat. Aber ob ich mir so etwas noch einmal antue, weiß ich nicht. Das Drehen hat Spaß gemacht, aber die sinnlose Warterei…


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